Alliage Quintett & Markus Fennert, SprecherShakespeare Hommage
Donnerstag, 22. Oktober 2020, 20.00 Uhr
Vogtei Herrliberg, Zehntensaal
«Das Ensemble brilliert in jeder Beziehung auf höchstem Niveau.»
«Wenn sich Musik und Poesie verbinden
Geschwisterlich, in süsser Harmonie,
Muss sich dein Herz zu meinem finden:
Du liebst Musik, ich Poesie. (…)
Du liebst des Gottes weihevolle Klänge,
Die dich empor zu höhern Sphären tragen –
Ich liebe seine himmlischen Gesänge,
Die, was ich selbst nicht sagen kann, mir sagen.
Ein Gott schuf beide! Wie sie sich verbinden,
Muss sich dein Herz zu meinem finden!»
William Shakespeare, Sonett 156
Das Konzept
Noch immer singt er, was man selbst nicht sagen kann; und ihre Musiken, von seiner Dichtung inspiriert, tragen auch heute empor in höhere Sphären: In diesem Jahr überlebt Shakespeare seinen Todestag zum 404. Mal. Und seit 1692 wird Purcell’s «Fairy Queen» gespielt, eine Semi-Oper, die der „«Orpheus Britannicus» mit famoser Klangphantasie und Witz nach Shakespeares Komödie «A Midsummer Night’s Dream» schrieb. 1826 begann der 17-jährige Mendelssohn seinen «Sommernachtstraum», in dem sich, so sein Freund E. Devrient, die «ebendige Auffassung, das leise Gefühl, die feine Reizbarkeit für poetische Schönheit, die Empfindsamkeit und der anmutige Humor von Felix‘ Wesen auf einmal in vollem Reichtum» offenbaren.
«Geschwisterlich» verbinden das Alliage Quintett und Markus Fennert Musik und Poesie in ihrer Hommage an William Shakespeare. Es geht um Liebe und Tod. Auf Deutsch rezitiert der charismatische Schauspieler, Sprecher und Regisseur Sonette und Dramen-Monologe Shakespeares.
Alliage Quintett
«Alliage» ist die wohl charmanteste Legierung (franz. alliage) von vier Saxophonen und Klavier. Einzigartig in seiner Besetzung lässt das mit zwei ECHO Klassik ausgezeichnete Ensemble die Illusion eines grossen Orchesters Wirklichkeit werden. Die melodisch und zugleich expressiv klingenden Saxophone treffen hier auf die orchestrale Fülle eines Klaviers und erzeugen somit ein neues Hörerlebnis höchster Qualität.
Gründer ist der Kanadier Daniel Gauthier, Primarius am Sopransaxophon. Er erhielt 1997 die erste Professur für klassisches Saxophon in Deutschland und unterrichtet seit 2003 als Professor an der Hochschule für Musik in Köln. Mit ihm spielen einige der derzeit besten Solisten des klassischen Saxophons: Hayrapet Arakelyan, Altsaxophon, Simon Hanrath, Tenorsaxophon, und Sebastian Pottmeier, Baritonsaxophon. Die koreanische Pianistin Jang Eun Bae komplettiert die Quintettbesetzung.
Im Mittelpunkt des Repertoires stehen berühmte Meisterwerke aller Epochen in kompositorisch fein ausgeloteten und raffinierten Arrangements für Saxophonquartett und Klavier. Alle Bearbeitungen werden dem Alliage Quintett auf den Leib geschrieben und entstehen in enger Zusammenarbeit zwischen dem Ensemble und dem jeweiligen Tonsetzer: z.B. schreiben der Japaner Jun Nagao oder der Holländer Wijnand van Klaveren sowie kongeniale Arrangeure wie Reiner Schottstädt und Hendrik Schnöke und Ensemblemitglied Sebastian Pottmeier für diese außergewöhnliche Kammermusikbesetzung.
Das Alliage Quintett gastiert in den großen Konzertsälen in Europa, Asien und Nordamerika sowie bei renommierten Festivals wie dem Rheingau Musikfestival und dem Lucerne Festival. Neben zahlreichen Rundfunk- und TV-Aufnahmen, u.a. bei der ARTE Lounge, haben die Musiker inzwischen insgesamt fünf CDs mit speziell für sie arrangierten Werken von Mendelssohn, Schumann, Mozart, Rossini und Puccini veröffentlicht. Sein SONY CLASSICAL – Debüt hat das Alliage Quintett 2008 mit einer Rekomposition der «Vier Jahreszeiten» von Antonio Vivaldi und einigen Arrangements von Johann Sebastian Bach unter dem Titel «Masquerade» vorgelegt. Die damit verbundene Konzerttournee führte das Ensemble u.a. in die Liederhalle (Stuttgart), die Laeiszhalle (Hamburg), die Glocke (Bremen) sowie in die Essener Philharmonie. 2011 begab sich das Quintett auf eine märchenhafte Reise durch Russland mit Tschaikowskys Nussknacker-Suite und «Scheherazade» von Rimski-Korsakow.
Für die CD «Dancing Paris» arbeiteten die Musiker erstmalig mit dem Gypsy-Geiger József Lendvay zusammen und fingen mit Werken, u.a. von Milhaud, Satie und Gershwin, die musikalische Faszination Frankreichs um die Jahrhundertwende ein. Auf der aktuellen CD «Fantasia» begibt sich das Quintett zusammen mit der Klarinettistin Sabine Meyer in die Welt der Märchen und erzählen diese auf ihren Instrumenten neu. Auch wenn sich der Klang des Saxophons in nahezu alle Farben anderer Instrumente verwandeln kann und das Klavier für die orchestrale Fülle und das harmonische Grundgerüst sorgt, verlangten die Bearbeitungen auf dieser CD nach einer weiteren Nuance. Sabine Meyer setzt mit ihrem facetten-reichen Ton solistische Akzente und vermag sich Dank ihrer kammermusikalischen Sensibilität elegant in den chamäleonhaften Klang der Saxophone einfügen. Mit Strawinskys Feuervogel und Dukas‘ Zauberlehrling erfüllen sich mit diesem Album gleich zwei lang gehegte Wünsche des Alliage Quintetts, die erst durch das Zusammenspiel mit Sabine Meyer in Erfüllung gehen sollten. Hinzukommen die temperamentvollen, exotischen Polowetzer Tänze von Alexander Borodin und die Ouvertüre zu «Candide» von Leonard Bernstein.
Mitglieder Ensemble
- Daniel Gauthier – sopran saxophon
- Miguel Valles – alt saxophon
- Simon Hanrath – tenor saxophon
- Sebastian Pottmeier – bariton saxophon
- Jang Eun Bae – klavier
Markus Fennert
Markus Fennert ist aufgrund seiner charismatischen Stimme ein gesuchter Sprecher für Hörbücher, Hörspiele und Lesungen. Von 2006/07 bis 2012/13 war er festes Ensemblemitglied am Deutschen Nationaltheater Weimar. Engagements führten ihn bisher an das Metropoltheater und die Kammerspiele München, das Schauspielhaus Zürich sowie an die Stadttheater Potsdam, Konstanz, Marburg und Osnabrück. Weiterhin war er langjähriges Mitglied der Shakespeare Company Berlin. Neben zahlreichen Rollen im Bereich Film und Fernsehen inszeniert Markus Fennert auch selbst. In Weimar überzeugte er zuletzt mit engagierten Inszenierungen konfliktreicher Stoffe im Bereich Jugendtheater.
Programm
- Purcell – Fairy Queen Suite
- Mendelssohn – Ein Sommernachtstraum Op. 61
- Bernstein – West Side Story Suite
Eintritt CHF 35.–
Schüler, Lernende und Studenten CHF 20.–
Vorverkauf
Gemeindekanzlei Herrliberg:
044 915 91 41
ab Mittwoch, 14. Oktober 2020
Abendkasse und Einlass ab 19.30 Uhr